Mein Ziel war klar: unter 4 Stunden.
Herausgekommen sind 5:40 Stunden, Krämpfe, totale Erschöpfung – und eine der intensivsten Lauferfahrungen meines Lebens.


Die nackten Zahlen
- Distanz: 42,2 km
- Höhenmeter: +1.400 m / –1.400 m (siehe Höhenprofil)
- Temperatur: 32 °C, kaum Schatten
- Durchschnitts-HF: 138 bpm (Peaks bis 158 bpm im langen Anstieg)
- Geschwindigkeit: Start ~5:30/km, nach 25 km Einbruch auf 8–9:00/km
- Leistung (geschätzt): Ø 260 W, Peaks > 600 W an den Rampen
- Gesamtzeit: 5:40 h

👉 Ein Straßenmarathon mit meinem Potenzial von ~3:15 h ist nicht ansatzweise vergleichbar mit diesem Bergklassiker.

Die Strecke – Höhenmeter fressen Sub4-Ziele
Das Höhenprofil spricht Bände:
- Bis km 15 ein Daueranstieg von über 900 hm.
- Mehrere Wellen bis km 30.
- Erst danach längere Downhills, die aber bei Krämpfen zur Tortur werden.

Schon nach 10 km war klar: hier geht es nicht mehr um Pace, sondern ums Überleben.




Ernährung – ein kleiner Fehler, große Wirkung
Ich war perfekt versorgt mit Kohlenhydraten – Gels, Riegel, Iso.
Aber: keine Elektrolyte.
Die Folge: Ab km 30 Krämpfe, Gehpausen, „Stirb langsam“-Modus.

👉 Faktisch decken sich die Daten mit meinem Gefühl: Puls sackt ab, Leistung bricht ein, Pace explodiert nach oben.

Mentale Seite – Panorama statt Uhr
Die Uhr war ab km 10 egal.
Stattdessen half:
- Das Alpenpanorama (über 1.600 m Höhe, mit Sicht bis in die Gipfel)
- Das Publikum mit Gartenschläuchen und Kuhglocken
- Und die Kühe, die mich wortwörtlich als Salzleckstein benutzten 🐄💦

Das Panorama, die Hitze, die Stimmung – es wurde mehr Erlebnis als Wettkampf.




Fazit – härter, schöner, ehrlicher
- Sub4-Ziel klar verfehlt.
- 5:40 h Kampfzeit – aber durchgestanden.
- Daten + Erlebnis zeigen:
- Im Anstieg >600 Watt, Herzfrequenz knapp unter Max.
- Ab km 25 völliger Breakdown, aber weitergelaufen.

Das Allgäu war gnadenlos ehrlich: hier reicht kein Flachlandtraining.
Und ja – ich starte nächstes Jahr wieder. Aber diesmal mit richtiger Bergvorbereitung, Salztabletten und mehr Respekt vor der Strecke.