Endlich wieder ein offizielles Rennen! Nach langer Pause und der Absage des Halbmarathon Ingolstadt bot der Halbmarathon Altötting eine Woche vorher die Möglichkeit, mein großes Ziel SUB90 anzugehen – spontan und mitten in meiner Belastungswoche.
Der Start
Mit der Startnummer 540 ging es am Sonntagmorgen nach Altötting – „Just in Time“ zum Start. Maskenpflicht bis zuletzt, dann Punkt 11 Uhr der Startschuss.
Corona-bedingt erfolgte der Start mit 5-Sekunden-Abstand. Nach kurzem Abschnitt durch die Stadt führte die Strecke direkt in den Wald. Ich reihte mich bei den ersten 30 Läufern ein, in der Hoffnung, einen Pace-Maker zu erwischen, der mich ziehen würde.
Die ersten Kilometer liefen perfekt: unter 4:00 min/km, dann stabil zwischen 4:05 und 4:10 min/km. Alles im Plan, denn im Schnitt musste ich unter 4:15 min/km bleiben.
Der Rennverlauf
Bis Kilometer 10 lief es hervorragend, ich lag deutlich unter meiner Zielvorgabe. Doch langsam machte sich die Ermüdung bemerkbar. Die Pace sank, und ich begann, bei jedem Kilometer meinen Vorsprung neu zu berechnen – der wie Eis in der Sonne dahinschmolz.
Versorgungsstellen gab es bei km 8 und 15. Während ich den ersten noch locker nahm, musste ich mich beim zweiten bereits durchquälen. Meinen Pacemaker musste ich ziehen lassen. Ab jetzt war es ein Kampf gegen den inneren Schweinehund.
Spätestens bei Kilometer 17 war klar: Für SUB90 bräuchte es ein Wunder. Die Zeiten fielen, zwei kurze Gehpausen kamen dazu. Aber Aufgeben? Keine Option.
Das Ziel
Den versprochenen Schlusssprint mit meinem Sohn sparte ich mir – die Kraft war weg. Trotzdem lief ich nach 1:32:14 Stunden ins Ziel: SUB90 knapp verpasst, aber dennoch neue persönliche Bestzeit.
Im Ziel gab es anstelle einer Medaille einen Mundschutz – etwas skurril, aber das Erdinger Weißbier schmeckte trotzdem. Und die Platzierung in der AK40 konnte sich sehen lassen.
Die Analyse
- Falsches Pacing, hinten raus zu viel verloren
- Belastungswoche und warmes Wetter als Zusatzfaktoren
- Trotzdem im richtigen Leistungsbereich unterwegs
- Die letzten 5 km nur noch im Endurance-Bereich
Und das Beste: Nach dem Hochladen der Daten sprangen gleich drei neue Bestmarken heraus: über 5 mi, 10 km und 10 mi.
Fazit
SUB90 zwar verpasst – aber neue Bestzeit, wertvolle Erkenntnisse und ein starker Schritt auf dem Weg zur Challenge Roth 2021.