Ein geplatzter Start – und ein besonderer Tag an der Strecke bei der Challenge Almere

Manchmal schreibt der Sport seine ganz eigenen Geschichten – und nicht immer so, wie man es sich erträumt.
Die Challenge Almere war für mich ursprünglich ein ganz besonderer Termin im Kalender. Ich war fest als Läufer für eine Staffel eingeplant, hatte die Laufschuhe bereitgestellt und war voller Vorfreude, diese traditionsreiche Langdistanz mit meinem Team zu erleben.

Doch manchmal kommt es anders. Eine Woche vor dem Rennen erwischte mich eine Erkältung. Ich hoffte Tag für Tag, dass sie rechtzeitig abklingen würde, hielt mich an alle Tipps: Ruhe, viel Schlaf, genug Flüssigkeit. Doch am Abend vor dem Start war klar: Die Erkältung war nicht so weit abgeklungen, dass ich guten Gewissens die 42,2 Kilometer hätte laufen können.

Die Absage fiel mir unglaublich schwer. Es ist ein bitteres Gefühl, dem eigenen Team abzusagen, wenn man monatelang darauf hintrainiert hat und die Tasche schon gepackt ist. Aber Gesundheit geht vor – und aus Erfahrung weiß ich: einen Marathon mit Restinfekt zu laufen, kann gravierende Folgen haben.

Vom Läufer zum Supporter

Was folgte, war ein Perspektivwechsel, der mir im Nachhinein viel gegeben hat.
Am Morgen des Rennens war ich trotzdem an der Strecke – diesmal ohne Startnummer, aber mit Jacke, Wasserflasche und ungebremster Leidenschaft für den Triathlon.

Ich stellte mich an die Laufstrecke, zunächst für meine Staffelkollegen, später für all die Athletinnen und Athleten, die sich auf der berühmten Runde um die Almeerder Seen quälten. Ich klatschte, rief Namen, jubelte – erst für die Führenden, dann für die, die weiter hinten liefen. Und schließlich blieb ich bis zum letzten Finisher an der Strecke.

Es war unglaublich bewegend zu sehen, wie jeder einzelne Kämpfer und jede Kämpferin sich ins Ziel kämpfte.
Der Moment, wenn die letzten Starter der Challenge ins Stadion einbiegen, ist oft genauso intensiv wie der Zieleinlauf der Profis: da steht kein perfektes Tempo mehr im Vordergrund, sondern purer Wille, Leidenschaft und Herzblut.

Lektion aus Almere: Teil des Sports ist auch das Dabeibleiben

Auch wenn ich selbst nicht gelaufen bin, war dieser Tag ein eindrucksvolles Erlebnis. Ich habe wieder einmal gespürt, wie wichtig der Support von außen für die Athleten ist – vor allem, wenn die Kräfte schwinden und die Sonne tief steht.

Es erinnerte mich daran, dass Triathlon nicht nur aus der eigenen Performance besteht. Es ist ein Gemeinschaftserlebnis: Starter, Betreuer, Helfer und Zuschauer – jeder einzelne trägt etwas dazu bei, dass ein Rennen zu dem wird, was wir so lieben.

Mein Fazit

Ja, ich war enttäuscht, nicht laufen zu können.
Aber Almere hat mir gezeigt, dass man auch ohne Medaille und Finisher-Shirt Teil des Rennens sein kann. Ich bin mit heiserer Stimme, aber mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause gefahren.

Aber ich habe noch nicht aufgegeben für 2025, ich versuche meine Form zu halten und einen Startplatz für den Marathon München zu bekommen.

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