Die Challenge Roth – sie gilt nicht umsonst als Mythos unter den Langdistanz-Triathlons. Gänsehautstimmung an der Strecke, tausende Zuschauer, ein ganzes Landkreis im Ausnahmezustand. Dieses Jahr war ich doch noch Teil dieses Spektakels – in unserer Staffel Drei-Fünf-Neun mit der Startnummer 4326. Mein Part: der abschließende Marathon.

Der Startschuss für meinen Lauf fiel genau wie geplant. Die Beine waren frisch, der Kopf klar, das Wetter meinte es gut mit uns Athleten – sonnig, aber nicht brütend heiß, etwa 28 Grad und ein lauer Wind. Perfekte Bedingungen, um die ersten Kilometer in einem guten, gleichmäßigen Tempo abzuspulen.

Bis Kilometer 25 lief alles wie am Schnürchen. Verpflegung, Pace, Stimmung – alles im grünen Bereich. Doch wer die Langdistanz kennt, weiß: Ab einem gewissen Punkt wird es immer zäh. Bei mir begann dieser Kampf kurz nach der Halbmarathonmarke.

Ab Kilometer 25 merkte ich, wie die Beine schwerer wurden, jeder Schritt ein bisschen mehr Überwindung kostete. An der Stimmung an der Strecke lag es nicht – die Zuschauer in Roth tragen dich sprichwörtlich. Aber der Körper hatte andere Pläne.

Ab Kilometer 30 kamen die ersten Gehpausen. Jeder Läufer kennt diese innere Diskussion: Noch mal antraben? Oder kurz sammeln? Ich wechselte in einen Rhythmus aus Laufen und Gehen – so gut es eben ging. Dann meldete sich auch noch der Magen. Ob es an der Hitze lag, der Verpflegung oder einfach an der Gesamtdistanz – keine Ahnung. Ab dem Abzweig nach Büchenbach wurde jeder Kilometer zur Geduldsprobe.

Der Weg ins Ziel zog sich, aber Aufgeben war nie eine Option. Dafür hat man zu viel investiert, trainiert, geplant – und unsere Staffel Drei-Fünf-Neun wollte ins Ziel! Also hieß es: Kopf runter, Schritt für Schritt weiter, auch wenn die Pace dahin war.

Am Ende stand ich dann mit meinen Mitstreitern nach 10:49:34h trotzdem auf der Finishline – erschöpft, gezeichnet, aber glücklich. Denn genau dafür lieben wir diesen Sport: Weil er uns zeigt, wo unsere Grenzen liegen – und wie wir sie verschieben können.

Danke an mein Team, an die grandiosen Helfer und Zuschauer an der Strecke – und an Roth. Diese Challenge hat den Namen wirklich verdient.

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