Frankfurt 2018. Mein erster Marathon. 3:42:28h und eine Woche Schmerzen. Ein Erlebnis, das mich geprägt hat – aber auch die Frage offenließ: Kann ich es schneller?
Drei Jahre später wollte ich es wissen. Am 10. Oktober 2021 stand ich beim Generali München Marathon an der Startlinie.
Anreise & Start
Frühmorgens Richtung Olympiastadion: strahlend blauer Himmel, aber bitterkalt bei 2–3°C. Nach der Startnummernausgabe (perfekt: 2021!) und kurzem Aufwärmen ging es für mich hinunter auf den Rasen – direkt in die Startaufstellung.
Kein klares Ziel, außer: schneller als Frankfurt. Grob hatte ich die 3:30h-Marke im Kopf. Die Stimmung war locker, die Vorfreude riesig. Dann der Startschuss – und erst einmal Stau. Die ersten 1–2 km im Schritttempo, bevor sich das Feld auf den breiteren Straßen sortierte.
Erste Rennhälfte
Die Strecke führte mitten durch München, zweimal durch den Englischen Garten. Sonne, Musik und Zuschauer sorgten für eine großartige Atmosphäre. Die Temperaturen kletterten auf angenehme 8–10°C.
Ich fand meinen Rhythmus: 4:20–4:30min/km, Beine locker, Atmung kontrolliert. Die Verpflegung war simpel – Wasser, Iso, ein paar Bananenstücke. Alles fühlte sich stabil an.
Ein Highlight: Ab km 18 lief ich zufällig neben einem Strava-Bekannten aus Ingolstadt. Wir unterhielten uns, pushten uns gegenseitig – acht Kilometer lang ein perfekter Laufpartner.
Zweite Rennhälfte – der Kampf beginnt
Doch ab km 36 kam der Einbruch. Kraftverlust, kurze Pause – und mein Laufpartner zog davon. Der Versuch, wieder aufzuschließen, scheiterte. Jetzt hieß es: Kopf einschalten, durchhalten.
Mit dem 5-km-Schild vor Augen wusste ich: Jetzt kann nichts mehr schiefgehen. Keine Experimente mehr, einfach konstant weiterlaufen. Die Zuschauer in der Innenstadt gaben noch einmal Energie. Der Fernsehturm in Sicht, die letzten Kilometer wurden zum inneren Duell.
Zieleinlauf im Olympiastadion
Dann endlich der Moment, für den sich jeder Kilometer lohnt: Der Einlauf ins Olympiastadion. Die letzten 150m – kein Sprint mehr, nur noch genießen. Das Stadion, die Stimmung, das Ziel.
3:14:40h.
Knapp 30 Minuten schneller als in Frankfurt. Erwartungen übertroffen. Ein Traumtag.
Mit Medaille um den Hals, alkoholfreiem Weißbier in der Hand und Sonne im Gesicht blieb nur ein Gedanke:
👉 Das nächste Ziel ist klar – die 3-Stunden-Marke muss fallen. Projekt SUB3 hat begonnen.