Mein Abenteuer bei der Challenge Almere 2024: Wenn der Plan sich spontan ändert.

Ich trat bei der Challenge Almere 2024 mit einem klaren Plan an: In unserer Staffel der Tri Familia war ich als Läufer eingeplant. Außerdem Leistungscheck vor meinem Saisonhöhepunkt des 50. BMW Berliner Marathons. Doch am Vorabend der Abfahrt zum Rennens kam die Nachricht, die alles veränderte – unser Schwimmer fiel aus, und ich sollte spontan einspringen.

Die Vorbereitung: Vom Läufer zum Schwimmer

Es war Donnerstagabend, als ich die Nachricht erhielt. Ich war gerade dabei, meine Laufschuhe und Sachen einzupacken, als ich eine WhatsApp bekam: „Pack bitte deinen Neo ein, Du musst eventuell am Samstag auch schwimmen.“

„Wie bitte?“ war meine erste Reaktion. Klar, ich konnte schwimmen, aber spontan in einem Wettkampf? Das war eine andere Nummer. Ich hatte monatelang nur für den Lauf trainiert, mein Fokus lag auf der Strecke, nicht auf dem Wasser.

Nach dem ersten Schock entschied ich: Ich mach das. Es ist eine Herausforderung, und irgendwie schafft man es immer. In der Nacht habe ich mir dann noch ein paar Tipps zum Schwimmen durchgelesen, versucht, mich mental vorzubereiten und vor allem: nicht zu viel darüber nachzudenken.

Der Renntag: Ab ins kalte Wasser

Der Samstag Morgen in Almere war frisch, die Stimmung an der Startlinie elektrisierend. Die Sonne ging gerade auf, 2.000 Starter der Langdistanz vorbereitet und fokussiert. Ich stand im Neoprenanzug am Wasser und dachte nur: „Okay, los geht’s.“ Mit einem tiefen Atemzug sprang ich ins Wasser. Die ersten Meter waren eine Herausforderung, doch nach kurzer Zeit hatte ich meinen Rhythmus gefunden.

Jeder Atemzug war eine Mischung aus Stolz und Anstrengung. Obwohl ich nicht perfekt trainiert war, gab mir die Energie der Wettkampf-Atmosphäre den nötigen Push. Allerdings kam auch nach 1.000m der Schmerz im Nacken zurück, er wurde Zug für Zug heftiger. Und somit konnte ich in dem 17,2 Grad kaltem Wasser des Weerwaters nur noch mit dem rechten Arm durchziehen und Kraft aufbringen. Ich wurde immer langsamer. Nach 1:42:26h stieg ich als letzter der Staffelteilnehmer aus dem Wasser.

Mein Kollege wartete geduldig an der Wechselzone, und als ich aus dem Wasser stieg, kam er direkt auf mich zu und übernahm meinen Zeitchip. Jetzt geht es für ihn erstmal die nächsten 05:30h-06:00h auf die 180km Radstrecke. Und für mich zurück zum Hotel, etwas erholen und Schmerzen rausdrücken vor dem Lauf.

Wechsel und Lauf: Zurück zu meinem Element

Nach dem Schwimmen war ich natürlich völlig erledigt, aber die Aussicht auf den Wechsel in die Laufschuhe gab mir neues Leben. Endlich konnte ich das tun, worauf ich monatelang trainiert hatte. Im Hotel wärmte ich mich erstmal auf, duschte, und bereitete mich auf den Laufpart vor. Da es sehr sonniges, angenehmes Wetter war, konnte ich direkt in Laufkleidung zurück zur Rennstrecke. Vor Ort noch gemütlich eine halbe Pizza gegessen, damit waren die Energiespeicher wieder aufgeladen.

Vor Ort schaute ich mir die Profis an, die bereits auf der Laufstrecke, die 4 Runden um das Weerwater ging, unterwegs waren. Auf der App verfolgte ich parallel die Fahrt meines Kollegen, um auch rechtzeitig wieder in der Wechselzone zu sein. Auf dem Bild sieht man, das auch er sehr viel Spaß hatte.

Wie er Kilometer 150 durchfuhr, bin ich dann in die Wechselzone. Ich wollte die beiden Läufer, die noch nicht auf der Strecke waren, mal kennenlernen. Wir waren immer noch auf dem letzten Platz, und so wollte ich nicht enden. Aber die beiden direkten Staffeln vor uns hatten 18min. und 34min. Vorsprung auf uns. Sehr viel, um da noch 1-2 Plätze nach vorne zu Laufen. Egal, einfach alles raushauen und schauen was geht. Das war ja auch mein eigentlicher Plan, Test-Marathon vor Berlin.

Sichtlich gut gelaunt kam Harald nach 6:26:41h in die Wechselzone. Wieder Übergabe des Chips und dann raus auf die Strecke.

Die ersten Schritte fühlten sich schwer an, doch bald war ich im Flow. Der Gedanke daran, dass ich gerade nicht nur gelaufen, sondern auch geschwommen war, gab mir einen unglaublichen Schub. Und auch die Zielsetzung, die beiden Staffeln vor mir noch zu erreichen, brachte mir ausreichend Motivation.

Die Strecke in Almere ist wunderschön, und das Publikum war fantastisch. Jeder Schritt brachte mich näher an das Ziel, und das Adrenalin hielt mich am Laufen, auch als die Müdigkeit langsam einsetzte. Nach 1,5 Runden konnte ich den ersten, der beiden Läufer der anderen Staffeln einkassieren. Somit erstes Teilziel geschafft, nicht letzter werden. Zu meiner Überraschung holte ich auch Läufer 2 noch vor Ende der Runde 2 ein. Es lief hervorragend. Und auch Runde 3 war dann erstmalig schmerzfrei im Nacken. Aber ich spürte sehr deutlich die Ermüdung. Am Motivationspunkt von Frank Horras bekam ich dann ein Bier, nicht hilfreich, aber lecker. Ich musste aber noch in die 4. Runde und ankommen. Diese Runde war dann nur noch zäh, aber wurde Schritt für Schritt abgearbeitet. Und auf den Bildern seht ihr, ich lächle die ganze Zeit.

Der Zieleinlauf: Ein unvergessliches Erlebnis

Das Ziel vor Augen lief ich in den Zieltunnel. Mein Staffelkollege Harald kam für die letzten 400m mit auf dies Strecke und gemeinsam beschlossen wir nochmal das Tempo anzuziehen und ins Ziel zu laufen.

Als ich die Ziellinie nach einer Laufzeit von 3:36:59h überquerte, war das Gefühl unbeschreiblich. Ich hatte es geschafft, trotz der unerwarteten Änderung im Plan.

Harald und ich klatschten uns kurz ab, und wir konnten den Moment gemeinsam feiern. Die Challenge Almere 2024 war mehr als nur ein Wettkampf – sie war eine Lektion in Flexibilität, Teamgeist und Durchhaltevermögen.

Fazit

Manchmal laufen Dinge nicht wie geplant, aber genau diese unerwarteten Herausforderungen machen die besten Geschichten aus. Die Challenge Almere 2024 wird für mich immer ein besonderes Ereignis bleiben – nicht nur, weil ich gelaufen bin, sondern weil ich auch die Schwimmstrecke bezwungen habe. Außerdem habe ich mit Harald und seiner Frau tolle Menschen aus Berlin kennengelernt. Wenn ich eines gelernt habe, dann: Sei bereit für das Unvorhersehbare und wachse an jeder Herausforderung!

Und wenn ihr auf die Auswertung des Rennens schaut, könnt ihr gut unsere lockere Spaßperformance erkennen. Aber die Laufleistung macht mich hoffnungsvoll für Berlin.

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10 Comments

  1. Das war wirklich eine beeindruckende Geschichte! Ich finde es bewundernswert, wie du dich spontan dieser Herausforderung gestellt hast, obwohl du eigentlich auf den Lauf vorbereitet warst. Die Entscheidung, trotz fehlender spezifischer Vorbereitung ins Wasser zu springen, zeigt echten Mut und Entschlossenheit. Die Atmosphäre am Start muss wirklich elektrisierend gewesen sein, und ich kann mir vorstellen, wie viel Stolz du gefühlt hast, als du deinen Rhythmus gefunden hast. Der Schmerz im Nacken klingt allerdings sehr anstrengend – wie hast du es geschafft, trotzdem durchzuhalten? Ich frage mich, ob du nach dieser Erfahrung vielleicht auch das Schwimmen in dein Training integrieren wirst, oder ob es bei einer einmaligen Herausforderung bleibt? Was denkst du, hat dir diese Erfahrung für zukünftige Wettkämpfe gebracht?

  2. Das war wirklich eine beeindruckende Herausforderung! Spontan in einen Wettkampf einzusteigen, ohne spezifisches Training, erfordert viel Mut. Die mentale Vorbereitung in so kurzer Zeit ist beachtenswert. Die Energie der Wettkampfatmosphäre hat sicherlich geholfen, durchzuhalten. Wie hast du dich während der gesamten Schwimmstrecke gefühlt, als der Schmerz im Nacken einsetzte?

  3. Wow, das war wirklich eine beeindruckende Geschichte! Spontan in einem Wettkampf einspringen, für den man nicht speziell trainiert hat, erfordert viel Mut und Entschlossenheit. Es ist bewundernswert, wie du dich der Herausforderung gestellt und trotz der Schwierigkeiten durchgehalten hast. Die Atmosphäre am Start muss wirklich motivierend gewesen sein, um dich durch die körperlichen Schmerzen zu bringen. Es zeigt, wie wichtig die mentale Stärke in solchen Situationen ist. Ich frage mich, ob du nach dieser Erfahrung auch das Schwimmen in dein Training aufnehmen würdest? Wie war es für dich, am Ende als Letzter aus dem Wasser zu steigen, und was hast du daraus gelernt?

  4. Diese Geschichte zeigt, wie unerwartete Herausforderungen uns manchmal aus der Komfortzone holen. Es ist beeindruckend, wie du dich spontan auf die Situation eingestellt hast, obwohl du nicht speziell fürs Schwimmen trainiert warst. Die mentale Stärke, die du bewiesen hast, ist wirklich bewundernswert. Die Beschreibung der Wettkampfatmosphäre und deiner Gefühle im Wasser hat mich regelrecht mitgerissen. Allerdings frage ich mich, ob du im Nachhinein etwas anders gemacht hättest, um den Schmerz im Nacken zu vermeiden? Vielleicht gibt es ja Tipps, die du jetzt anderen in einer ähnlichen Situation geben würdest? Ich finde es großartig, dass du trotz der Schwierigkeiten durchgehalten hast – das ist wirklich inspirierend!

  5. Deine Geschichte ist wirklich beeindruckend und zeigt, wie man sich spontan auf unerwartete Herausforderungen einstellen kann. Es ist bewundernswert, dass du trotz der kurzen Vorbereitungszeit und der fehlenden spezifischen Trainings für das Schwimmen den Mut hattest, diese Aufgabe zu übernehmen. Die mentale Stärke, die du bewiesen hast, ist wirklich inspirierend. Die Beschreibung der Atmosphäre am Start und deine Gefühle während des Schwimmens haben mich sehr berührt. Es ist erstaunlich, wie die Energie eines Wettkampfs einen antreiben kann, selbst wenn die körperlichen Voraussetzungen nicht optimal sind. Ich frage mich, ob du nach dieser Erfahrung darüber nachdenkst, in Zukunft auch das Schwimmen in dein Training zu integrieren? Wie hat diese Herausforderung deine Sicht auf deine eigenen Grenzen und Fähigkeiten verändert?

  6. Echt beeindruckend, wie spontan du dich dieser Herausforderung gestellt hast! Die Mischung aus Stolz und Anstrengung in jedem Atemzug muss unglaublich intensiv gewesen sein. Trotzdem, den Nackenschmerz nach 1.000 m zu überwinden, zeigt, wie hart du kämpfen konntest. Aber wie hast du das genau geschafft, dich mental auf das Schwimmen einzustellen, obwohl dein Fokus monatelang auf dem Lauf lag? Ich finde es erstaunlich, dass du trotz dieser Widrigkeiten nicht aufgegeben hast. Da stellt sich mir die Frage: Würdest du das nochmal machen, oder ziehst du lieber eine klare Rollenverteilung bei der nächsten Challenge vor? Und wie war die Reaktion deiner Kollegen, als du als Letzter aus dem Wasser stiegst? Ich bin gespannt auf deine Antwort!

  7. Das war wirklich eine spannende Geschichte! Ich finde es beeindruckend, wie du so spontan auf die Herausforderung reagiert hast. Schwimmen in einem Wettkampf, ohne speziell darauf trainiert zu haben, erfordert sicherlich viel Mut und mentale Stärke. Es ist toll, dass du dich trotz der unerwarteten Situation entschieden hast, es durchzuziehen. Die Beschreibung der Atmosphäre am Start und im Wasser hat mich regelrecht gefesselt. Allerdings frage ich mich, ob du nach dieser Erfahrung jetzt auch das Schwimmtraining in deine Vorbereitung aufnehmen würdest? Es wäre interessant zu hören, ob du aus dieser Situation etwas Neues für dich mitgenommen hast oder ob es eher eine einmalige Aktion bleiben wird. Was denkst du? Würdest du es wieder tun, wenn sich die Gelegenheit bietet?

  8. Ich fand deine Geschichte wirklich beeindruckend und motivierend. Es zeigt, wie man auch in unerwarteten Situationen durchziehen kann. Deine Entscheidung, spontan zu schwimmen, obwohl du darauf nicht vorbereitet warst, zeugt von echtem Sportsgeist. Die mentale Vorbereitung in so kurzer Zeit ist definitiv eine Leistung, die Respekt verdient. Trotz der Schwierigkeiten, vor allem mit dem Schmerz im Nacken, hast du durchgehalten – das ist bewundernswert. Wie hast du es geschafft, dich nicht von der Nervosität überwältigen zu lassen? Ich frage mich, ob du nach dieser Erfahrung zukünftig auch das Schwimmtraining mehr in den Fokus nehmen würdest? Es wäre interessant zu hören, ob diese Herausforderung deine Sicht auf den Triathlon oder deine Trainingsstrategien verändert hat.

  9. Spontan als Schwimmer einzuspringen, das war wirklich mutig! Ich finde es beeindruckend, wie du dich der Herausforderung gestellt hast, obwohl du dich nicht speziell darauf vorbereitet hattest. Die mentale Stärke, die du gezeigt hast, ist bewundernswert. Allerdings frage ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, sich vorher ein paar Mal im Wasser zu versuchen, um den Rhythmus zu finden. Wie hast du dich gefühlt, als du realisiert hast, dass du der Letzte warst, der aus dem Wasser stieg? Denkst du, dass du mit etwas mehr Training besser abgeschnitten hättest? Trotzdem, Respekt für deine Leistung und deine Einstellung! Würdest du so eine spontane Herausforderung noch einmal annehmen?

  10. Spontan in einem Wettkampf schwimmen zu müssen, ist wirklich eine große Herausforderung. Man trainiert monatelang für eine bestimmte Disziplin, und dann kommt alles anders. Deine Entscheidung, trotzdem anzutreten, zeigt echten Kampfgeist. Die mentale Vorbereitung in so kurzer Zeit ist beeindruckend, auch wenn es körperlich nicht optimal war. Die Atmosphäre am Start muss unglaublich motivierend gewesen sein, trotz der Kälte und der Schmerzen. Es ist bewundernswert, dass du durchgehalten hast, auch wenn es nicht dein bestes Rennen war. Wie hast du dich gefühlt, als du aus dem Wasser gestiegen bist und wusstest, dass du es geschafft hast?

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