Erlebnisbericht: Mein Triathlon Ingolstadt 2025 – Ein Rennen der Freundschaft und des Durchhaltens
Vorbereitung und Entscheidung
Nach einer Phase mit erheblichem Trainingsrückstand und der schweren Entscheidung, meine Teilnahme an der Challenge Roth 2025 abzusagen, stand ich vor der Frage: Sollte ich überhaupt an einem Wettkampf teilnehmen? Die Absage für Roth war emotional ein echter Rückschlag. Doch anstatt mich komplett rauszuziehen, habe ich mich kurzfristig für den Allgäu Panorama Marathon am 10. August angemeldet – ein Ziel, das mir Motivation gab, zumindest im Laufen dranzubleiben. So bestand mein Training in den Wochen vor Ingolstadt fast ausschließlich aus Laufeinheiten.
Die Entscheidung für den Start in Ingolstadt fiel schließlich aus einem ganz besonderen Grund: Mein bester Freund Wolfgang wollte zum ersten Mal die Mitteldistanz finishen – und das wollte ich auf keinen Fall verpassen. Nicht für Bestzeiten, sondern für das gemeinsame Erlebnis.
Der Wettkampftag
Am 1. Juni 2025 war es soweit. Der Triathlon Ingolstadt, bekannt für seine hervorragende Organisation und die beeindruckende Kulisse, bot die perfekte Bühne für unseren Start. Mit der Startnummer 417 begab ich mich an den Start der Mitteldistanz: 1,9 km Schwimmen im Baggersee, 86 km Radfahren durch die malerische Landschaft und abschließend 20 km Laufen durch die Innenstadt bis zum Ziel im Klenzepark.








Das Wetter zeigte sich von seiner herausfordernden Seite – Nässe und kühle Temperaturen begleiteten uns durch den Tag. Doch die Unterstützung der Zuschauer und die Motivation, gemeinsam mit Wolfgang dieses Rennen zu bestreiten, trugen mich durch jede Disziplin.
Meine Split-Zeiten
- Schwimmen (1,9 km): 0:40:50h
- Wechsel 1: 0:05:042h
- Radfahren (86 km): 2:49:28h
- Wechsel 2: 0:04:09h
- Laufen (20 km): 1:54:00h
- Gesamtzeit: 5:34:09
Die drei Disziplinen im Detail

Trotz null Schwimmtraining lief das Schwimmen erstaunlich robust. Ich hatte keine großen Erwartungen, wollte einfach durchkommen – und das hat besser funktioniert als gedacht. Ein kleiner Motivationsschub direkt zu Beginn!

Auf dem Rad kam dann der erste Rückschlag: Meine Wattmessung fiel direkt nach dem Aufsteigen komplett aus. Ich war also praktisch „blind“ unterwegs – keine Kontrolle, kein Feedback, nur das Gefühl in den Beinen. Ich musste den kompletten Radsplit nach Gefühl fahren, was sich als mental herausfordernd, aber auch irgendwie befreiend herausstellte.

Beim Laufen machte sich dann mein größtes Defizit bemerkbar – nicht in der Form, sondern in der Verpflegung. Bereits nach knapp zwei Kilometern bekam ich beidseitige Oberschenkelkrämpfe.

Offenbar hatte ich mich auf dem Rad mit zu wenig Kohlenhydraten versorgt. Ich konnte die Krämpfe nur durch eine komplette Umstellung meiner Energiezufuhr halbwegs in den Griff bekommen – die Laufzeit war damit allerdings eine reine Überlebensmission und wurde am Ende leider zur zeitlichen Enttäuschung.

Reflexion und Ausblick
Auch wenn dieser Wettkampf aus sportlicher Sicht alles andere als optimal lief, war er für mich ein voller Erfolg. Es ging nicht um Zeiten oder Platzierungen, sondern um das Erlebnis, die Freundschaft und das Durchhaltevermögen. Ich bin stolz darauf, gestartet zu sein und mich trotz aller Rückschläge durchgebissen zu haben.

Mit dem Allgäu Marathon im August habe ich nun ein klares Ziel vor Augen – diesmal mit vollem Fokus auf das Laufen. Und für 2026 ist bereits ein Haken gesetzt: Ich habe mir einen Startplatz für die Challenge Roth 2026 gesichert und freue mich jetzt schon darauf, mit neuer Motivation und konsequenter Vorbereitung in das nächste Kapitel meiner Triathlonreise zu starten.