Hallo liebe Triathlon-Freunde,
heute habe ich nur eine einzige – und für mich sehr schwere – Nachricht für euch:
Ich habe meinen Startplatz für die Challenge Roth 2025 zurückgegeben.

Es ist mein bisher größter sportlicher Tiefschlag.
Eine freiwillige Entscheidung. Eine vernünftige Entscheidung.
Doch der Reihe nach:
Was ist passiert?
Zuerst das Wichtigste: Ich bin nicht verletzt.
Mein Körper fühlt sich gut an. Ich bin voller Energie in das Triathlonjahr gestartet.
Das große Ziel: Challenge Roth 2025.
Trainingsstart: November 2024.
Der Trainingsplan war geschrieben – und trotzdem: Von Anfang an habe ich fast ausschließlich Lauftraining gemacht.
Keine Motivation fürs Schwimmen, keine Lust, aufs Rad zu steigen. Und auch die wichtigen Grundlagen im Krafttraining ließen mich kalt.
„Kein Problem“, dachte ich – das Ziel ist ja noch weit entfernt.
Dann kam der Silvesterlauf in Neuburg. Ein Fixpunkt für mich – dort bestimme ich jedes Jahr meine Trainingszonen.
Doch diesmal? Keine gute Zeit. Ein Omen?
2024 war ohnehin nicht mein Jahr. Und so ging es auch 2025 weiter – fast ausschließlich Lauftraining.
Ich hatte so sehr gehofft, dass sich mit dem Jahreswechsel alles löst.
Doch man unterschätzt schnell, wie entscheidend Unterstützung ist – von der Familie, von Freunden, vom Job.
Denn für eine Langdistanz-Vorbereitung braucht es ein starkes Umfeld.
Aber es blieb einsam.
Unterstützung? Keine.
Motivation von außen? Fehlanzeige.
Eigenmotivation? Hoch.
Ein ständiger Kampf – mit mir, gegen mich.
Und mein Job? Eine Katastrophe.
Täglich Überstunden, Automobilkrise, Verantwortung für mein Team.
Ich gebe alles, damit sie motiviert bleiben – und frage mich:
Wer ist eigentlich für mich da?
Der nächste Formcheck: Faschingssamstag.
20 km Trailrun in Aschaffenburg. Ein Highlight – dachte ich.
Doch während des Laufs kürze ich ab – laufe nur 10 km.
Ich war platt. Kraftlos.
Und das, obwohl ich beim Laufen konsequent trainiere.
Dann startete die LaufcupIN-Serie.
Drei Rennen – keine Bestzeit. Nicht mal eine gute Zeit.
Ich bin außer Form.
Nächster Hoffnungsschimmer: Halbmarathon Ingolstadt.
Der ultimative Leistungscheck. Doch eine Woche vorher werde ich krank.
Husten, Schnupfen, belegte Lunge.
Absage. Zwei Wochen Sportpause. Viel Zeit zum Nachdenken.
Und so reifte der Entschluss:
Ich sage ab.
Und das habe ich heute getan.
Ich bin nicht in Form. Ich habe keine Unterstützung.
In Roth wäre niemand an der Strecke für mich gewesen.
Ich bin mental am Boden.
Ich fühle mich allein. Isoliert.
Und mit diesem Gefühl hat man keine Chance, eine Langdistanz zu finishen.
Mein Beruf? Raubt jede Kraft.
Die Automobilkrise trifft uns mit voller Wucht.
Und ich frage mich:
Sind 20 Jahre in der gleichen Firma sinnvoll?
Oder brauche ich auch dort einen Neuanfang?
Aber wie heißt es in einem meiner Lieblingslieder?
„Boys don’t cry.“
Nächsten Sonntag starte ich mit meinem Freund Wolfgang bei der Mitteldistanz in Ingolstadt.
Danach folgt noch die olympische Distanz in Landshut.
Und dann kommt der große Cut.
Danach muss sich etwas ändern – zum Besseren.
Daran arbeite ich. Für mich, für meine Familie, für meine Zukunft.
Und deshalb habe ich mir direkt ein neues, großes Ziel gesetzt:
Allgäu Marathon 2025.
Mitte August.
Ein Rennen, das mir liegt – mit Fokus aufs Laufen, aber auch vielen Höhenmetern.

Ein besch… erstes Halbjahr – aber ich versuche, positiv ins zweite zu schauen.
Euer
Kai
Den Glauben in sich selbst nicht zu verlieren und positiv bleiben – das ist viel wert!
Allgäu Marathon wird gut!
Ich drück dich <3